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Da wir hier in unseren Breiten ein solch intensives Miteinander nicht mehr recht gewohnt sind, vor allem da diese Gesellschaft uns unaufhörlich dahingehend zu trimmen versucht, dass jeder allein nur 'seines Glückes Schmied' sei, so erscheint es uns als sehr mühsam, das wieder auszuhalten und es letztlich auch noch gerne tun zu wollen. Nur hat es immer schon und überall auch einer gewissen Anstrengung bedurft, um solch ein Miteinander zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Die westafrikanische Weise, dies zu erreichen ist aber, trotz der immer auch damit verbundenen notwendigen Bemühungen, eine vergleichsweise spielerische Art.
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Mit dem Trommel-Sommerlager versuche ich einen entspannten Rahmen dafür zu schaffen, dass wir uns diesen Erfahrungen nähern können. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen also nicht nur die musikalischen Formen, sondern das behutsame Erweitern der Fähigkeit, andere Mitwirkende und auch die Musik als solche zu erspüren. Mit anderen Worten, es geht nicht in erster Linie darum, neue Rhythmen und Patterns zu lernen, sondern sich das bereits Vorhandene noch tiefergehend zu erarbeiten, oder es sich quasi noch intensiver einzuverleiben. Das scheinbar wenigere wird dadurch wahrlich mehr.
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So, wie wir die westafrikanische Trommelmusik erfahren, ist sie immer mit einem sozialen Geschehen verbunden. Alles darin zeugt von einem intensiven menschlichen Miteinander. So wie die Trommler in höchstem und in gut abgestimmtem Maße zusammen spielen, so wie sie die innige Einheit und Verbindung suchen mit den Tänzern und Tänzerinnen, so wie auch die Lieder gefühlvoll eingewoben werden, alles zeugt von diesem Miteinander. Wenn wir beginnen, uns mit dieser Musik auseinander zu setzen, so müssen wir zunächst ihre Formen begreifen, in denen sie sich abspielt. Das ist nicht so einfach, haben wir es doch mit einer besonders hochentwickelten Musik zu tun. Aber wenn wir dann verstanden haben, wie sie aufgebaut ist und nach welchen Regeln sie spielt, so können wir beginnen, sie zu spüren. So gelangen wir hin zum Kern, zu diesem intensiven, manchmal fast schon intimen Miteinander von Menschen.
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